Humus nennt man die oberste Bodenschicht, in der totes organisches Material, z.B. Laub und andere Pflanzenreste, von Bodenorganismen zersetzt wird. Man unterscheidet folgende Humusformen:

Mull kennzeichnet fruchtbare, gut durchlüftete Böden mit hoher biologischer Aktivität. Vor allem durch die Tätigkeit der Regenwürmer besitzt der Boden eine Krümelstruktur und einen mit Ton zu einem "Ton-Humus-Komplex" durchmischten Humus.

Moder ist ebenfalls biologisch aktiv und stark zersetzt, aber nicht mit dem anorganischen Grund durchmischt, so dass er arm an Mineralien ist. Dadurch ist Moder zwar stickstoffreich, reagiert chemisch aber ziemlich sauer.

Rohhumus oder Mör (nach dem dänischen Mør) ist kaum zersetzt, weil die Bedingungen für die zersetzenden Bodenorganismen sehr schlecht sind. Das kann z.B. auf flachgründigen Felsböden durch die Trockenheit oder im Hochgebirge durch die niedrigen Temperaturen bedingt sein. Dementsprechend ist Rohhumus ziemlich nährstoffarm. Er ist zwar reich an organischem Material, das aber wegen der unvollständigen Zersetzung für die Pflanzen nicht nutzbar ist.

Torf ist typisch für nasse Standorte. Der Luftabschluss unter Wasser verhindert zumindest zeitweise die Zersetzung, so dass Torf praktisch ausschließlich aus abgestorbenen Pflanzenresten besteht. Der Nährstoffgehalt kann sehr unterschiedlich sein. In Bruchwäldern (Alnetea) und Verlandungsgesellschaften wie Röhrichten oder Großseggenrieden (Phragmito-Magnocaricetea) ist die Nährstoffversorgung gut, in Kleinseggenrieden (Scheuchzerio-Caricetea fuscae) schon deutlich geringer und Hochmoore (Oxycocco-Sphagnetea) gehören zu den nährstoffärmsten Biotopen überhaupt.