Schmitzens Botanikseite 

Bestimmungsschlüssel zu den Klassen

 
1. Bäume oder größere Sträucher (>2m) dominierend
 42
  Gehölze höchstens zerstreut vorhanden oder <2m
2
2. Gesellschaften trockener bis feuchter Standorte
 19
-   Wasser, Sumpfböden und Moore. Pflanzen mindestens mit den Wurzeln im Wasser stehend, manchmal aber vorübergehend austrocknend
 
3
3. Wasser salzig (Binnensalzstellen und Industriebrachen)  
Asteretea trip
olii
(dazu weitere acht Klassen der Meeresküsten)
 
-   Süßwassergesellschaften
 4
4. Pflanzen untergetaucht, mit Schwimmblättern oder im Ganzen flutend. Höchstens die Blüten(stände) erheben sich über die Wasseroberfläche.
16
-   Sumpf- oder Wasserpflanzen, auch mit vegetativen Sprossen die Wasserlinie überragend
5
5. Standort wechselfeucht, entweder öfter überschwemmt (Flussufer) oder periodisch austrocknend (Talsperren, Fischteiche, Fahrspuren, Pfützen)
 
12
-   Wasserstand ± konstant, Boden höchstens kurzfristig austrocknend (z.B. in sehr heißen Sommern)
6
6. Verlandungsgesellschaften an Flüssen, Seen, Teichen und Gräben (Wasseroberfläche deutlich sichtbar)
11
-   Boden vernässt oder durchsickert, Wasser meist nicht frei sichtbar (außer an Quellen mit größerer Wasserschüttung)
7
7. Moore: Boden sehr sauer und nährstoffarm, Humus sehr dunkel, viele Sauergräser (Fam. Cyperaceae)
9
  Nährstoffreichere Sumpfwiesen oder Quellfluren
 8
8. Sumpfwiesen (Leitarten: Caltha palustris, Polygonum (Persicaria) bistorta, Filipendula ulmaria)  
Molinio-Arrhenatheretea (Moliniet
alia)
-   Quellfluren (Leitarten: Cardamine amara, Montia spec.)  
Montio-Cardamine
tea
9(7).  Höhere Gebüsche mit Weiden oder Gagel  
Alnetea glutinosae (Salicion ciner
eae)
-   strauchfrei oder höchstens mit Zwergsträuchern (<50cm)
 10
10. Flachmoore (mit Grundwasserkontakt), Leitarten: Carex fusca, Eriophorum angustifolium, Carex davalliana  
Scheuchzerio-Caricetea fus
cae
-   Hochmoore (regenwassergespeist), Leitarten: Eriophorum vaginatum, Drosera rotundifolia , Erica tetralix  
Oxycocco-Sphagne
tea
11(6). Verlandungszone an sauren, nährstoffarmen Gewässern, Pflanzen höchstens mittelhoch (<1m)  
Scheuchzerio-Caricetea fus
cae
-   Kalk- und/oder nährstoffreichere Standorte. Im Wasser flutende, mittelhohe oder sehr hohe Röhrichte  
Phragmito-Magnocarice
tea
12(5). Gelegentlich überschwemmte, nährstoffreiche Ufer an Flüssen, Bächen und Gräben. Leitarten: Urtica dioica, Calystegia (Convolvulus) sepium.  
Artemisietea (Convolvuleta
lia)
-   periodisch (besonders im Spätsommer) trocken fallende Gewässer wie Fahrspuren, Pfützen und Fischteiche sowie der unterste Uferbereich von großen Flüssen und Talsperren
 
13
13(-,25). Sehr kleinwüchsige Pioniervegetation (oft nur bis 15cm), viele Arten mit binsenartigem Habitus, Boden meist sehr nährstoffarm (Sand oder Ton)
 
15
  Vegetation ausdauernd und/oder deutlich höher werdend, Boden mäßig bis extrem nährstoffreich
14
14. Pflanzen ausdauernd, oft weit kriechend, Leitarten: Agrostis stolonifera, Rorippa sylvestris, Potentilla anserina  
Agrostietea stolonife
rae
-   Pflanzen überwiegend einjährig; mit div. Bidens- und Chenopodium-Arten, z.T. auf extrem elektrolytreichen Böden (Industriebrachen)  
Bidentetea triparti
tae
15(13). mit Juncus bufonius, Elatine spec., Cyperus spec., Limosella aquatica oder Peplis portula  
Isoëto-Nanojunce
tea
-   mit Juncus bulbosus, Pilularia globulifera
Potamogeton polygonifolius oder Eleocharis acicularis
 
Littorelle
tea
16(4). Pflanzen frei schwimmend, nicht im Boden veramkert  
Lemnetea mino
ris
  Pflanzen im Boden wurzelnd
17
17.  Gesellschaft von Armleuchteralgen dominiert, die völlig untergetaucht leben  
Charetea frag
ilis
  Gesellschaft von Blütenpflanzen dominiert, die mindestens die Wasseroberfläche erreichen
18
18. Extrem nährstoffarme Moortümpel. Leitarten: Utricularia div. spec., Sparganium natans  
Utricularietea intermedio-mino
ris
  Sonstige Still- und Fließgewässer  
Potamogetonetea pectin
ati
19(2). Sträucher dominieren
40
-   Kräuter und Stauden dominieren
 20
20. betretene, befahrene oder sonstwie stark verdichtete Böden (auch gepflasterte Plätze); Pflanzen oft derb, dem Boden anliegend, ausgebreitet oder kriechend  32
-   Boden nicht betreten oder übermäßig verdichtet
 21
21. Natürliche Vegetation an oder auf Felsen (sekundär auch an Mauern), Geröll, Sand (nicht Sandufer!) oder Schwermetallböden, meist lückig und niederwüchsig
 34
-   Vom Menschen geschaffene Ersatzgesellschaften (Wiesen, Weiden, Böschungen, Äcker, Brachen, Verkehrsflächen, auch Rheinufer)  22
22. Wirtschaftsgrünland (Wiesen, Weiden, Heiden), meist von Gräsern dominiert
 30
-   Meist von zweikeimblättrigen Stauden oder Kräutern dominierte Äcker, Säume und Ruderalstandorte
 23
23. Pflanzen überwiegend mehrjährig, Flächen mindestens seit zwei Jahren unbeeinflusst oder brach liegend
 26
-   Pflanzen überwiegend einjährig. Kurzlebige Gesellschaften auf Äckern, Weinbergen, frischen Brachen oder häufig gestörten Ruderalstandorten  24
24. Getreide-Äcker   
 Secalietea cerea
lis
-   andere Biotope  25
25. Gemüse-Äcker, Weinberge und Ruderalstellen, auf sandigen Flachufern des Rheins, sonst abseits von Gewässern  
Chenopodie
tea
-   Pioniervegetation an Gewässern (trockengefallene Ufer, frische Anschwemmungen usw.)  13
26(23). Staudenfluren an Gebüschsäumen auf ± mageren Böden, oft in Kontakt zu Magerrasen. Leitarten: Origanum vulgare, Trifolium medium, Agrimonia eupatoria.  
Trifolio-Geranietea sangui
nei
-   Sonstige Staudengesellschaften; wenn an Gebüschsäumen, dann Boden deutlich nährstoffreicher  27
27. Auf Kahlschlägen, Windbruchstellen und anderen Störungszuständen im Wald. Leitarten: Epilobium angustifolium, Senecio ovatus  
Epilobietea abgustif
olii
-   An Waldwegen oder ohne Bezug zu Wäldern
 28
28. Von Zweikeimblättrigen dominierte Staudenfluren, Pflanzen mittel- bis sehr hoch. Leitarten: Urtica dioica, Artemisia vulgaris, Lamium album, Cirsium vulgare  
Artemisietea vulga
ris
-   Grasreiche Gesellschaften, Pflanzen oft ausgebreitet, kriechend oder Ausläufer treibend  29
29. ± wärmeliebende Brachen und Feldraine mit Elymus (Agropyron) repens, Poa angustifolia,  Convolvulus arvensis  
Agropyretea intermedii-repen tis
(Elymetea hispido-repent is)
-   auf verdichteten, Wasser stauenden Böden (Wiesensenken, Fahrspuren, Baumscheiben, auch natürlich an flachen Ufern) mit Agrostis stolonifera, Rorippa div. spec., Ranunculus repens  
Agrostietea stolonife
rae
30(22). Extensiv bewirtschaftete Flächen (einschürige und Streuwiesen, Heiden, Magerrasen), heute fast nur noch in Naturschutzgebieten
 33
-   Intensiv bewirtschaftete Flächen (± stark gedüngt, mindestens 2mal im Jahr gemäht oder über längere Zeit beweidet)  31
31. auf ± normalen Böden  
Molinio-Arrhemathere
tea
-    an stark verdichteten Stellen (Wiesensenken, Viehtritte, Traktorspuren), Pflanzen oft derb, dem Boden anliegend oder kriechend 32
32(-,20). Trittstellen mit Plantago major ssp. major, Poa annua  
Plantaginetea majo
ris
-   Wasser stauende Stellen mit Agrostis stolonifera, Ranunculus repens, Rorippa div. spec.  
Agrostietea stolonife
rae
33(30). ± wärmeliebende Magerrasen auf mäßig sauren bis basischen Böden, besonders auf Kalk und vulkanischem Gestein. Leitarten: Bromus erectus, Avena pratensis, Anthyllis vulneraria, Dianthus carthusianorum, Pulsatilla vulgaris  
Festuca-Brome
tea
-   Magerrasen und Heiden auf sauren Böden, vor allem in höheren Lagen. Leitarten: Calluna vulgaris, Potentilla erecta, Polygala serpyllifolia  
Nardo-Callune
tea
34(21). Schwermetallrasen mit Viola calaminaria und/oder Armeria halleri   
Violetea calaminar
iae
-   Boden ohne nennenswerte Schwermetallbelastung
35
35. Gesellschaften im groben Geröll am Fuß von Felsen  
Thlaspietea rotundif
olii
-   Gesellschaften an oder auf Felsen oder auf Sand
 36
36. Gesellschaften auf Felssimsen, sandig verwitternden Felshängen oder Sandböden
38
-   Felsspalten und Mauerfugen-Gesellschaften  37
37. Farnreiche Felsspalten und Mauerfugen  
Asplenietea trichom
anis
-   Mauerfugen in warmen Lagen (Weinberge/Stadtklima), überwiegend mit Blütenpflanzen wie Cymbalaria muralis, Corydalis lutea, Cheiranthus cheiri  
Parietaria juda
icae
38(36). Sommertrockene Sand- und Felsrasen, mit zahlreichen sehr früh blühenden Winterannuellen und ausgeprägt xeromorphen Arten. Leitarten: Sedum acre, Sedum reflexum, Scleranthus perennis, Holosteum umbellatum, Erophila verna  
Sedo-Scleranthe
tea
-   Rasen oder Staudenfluren mit überwiegend ausdauernden Arten  39
39. Eher niedrige Rasengesellschaften mit vielen Gräsern (Festuca spec., Koeleria spec., Phleum phleoides)  
Festuco-Brome
tea
-   Staudensäume mit z.T. relativ hochwüchsigen und spektakulären Blütenpflanzen wie Anthericum liliago, Seseli libanotis, Dictamnus albus  
Trifolio-Geranietea sangui
nei
40(19). Zwergstrauchheiden auf sauren Böden mit Calluna vulgaris, Vaccinium div. spec., z.T. mit Ginster-Arten  
Nardo-Callunetea
tea
-   in der Regel höhere Gebüsche, oft mit Brombeeren
 41
41. Kahlschläge, Waldverlichtungen u.ä. Stellen, mit Salweide (Salix caprea), Holunder oder Himbeere  
Epilobietea angustif
olii
-   sonstige Gebüsche, oft mit Arten der Gattungen Prunus, Crataegus, Rosa, Cytisus  
Querco-Fagetea (Pruneta
lia)
42(1)Laubgehölze überwiegen
 47
-   Nadelgehölze überwiegen
43
43. Kiefernwald auf Sandboden (nur bei Mainz)  
Pulsatillo-Pine
tea
-   Gebüsch mit Wacholder
 44
44. Lockere Bestände zwischen Heiden oder Rasen
 46
-   Dichtes Gebüsch auf Sand oder Felsen
45
45. Heiden auf Sand  
Vaccinio-Picee
tea
-   auf Schieferfelsen  
   Querco-Fagetea(Prunetalia/Berberidion/C.-Amelanchiere
tum)
46. auf Kalkboden zwischen Magerrasen  
Festuco-Brome
tea
-   auf saurem Boden zwischen Rasen oder Kleinsträuchern  
Nardo-Callune
tea
47(42). auf feuchten bis trockenen Böden
 49
-   Boden ständig sumpfig oder nass oder mehrfach im Jahr überschwemmt, überwiegend mit Weichhölzern (Weiden, Pappeln); keine reinen Birkenwälder
48
48. Weidenwälder und -gebüsche an Flussufern, ohne Unterwuchs oder mit nährstoffliebenden Stauden  
Salicetea purpur
eae
-   Bruch- und Moorwälder, Unterwuchs ohne Nährstoffzeiger, mit Sauergräsern, besonders Seggen  
Alnetea glutino
sae
49(47). Pioniergehölze wie Birken, Sal-Weide, Holunder, Vogelbeere überwiegen
50
  Gebüsche, Hecken und Wälder mit anderen Arten  
Querco-Fage
tea
50. Moor-/Karpaten-Birken-Wald auf  natürlichem Blockschutt oder Moorböden  
Vaccinio-Picee
tea
-   Schlagfluren und Vorwälder auf anderen Böden  
 Epilobietea angustif
olii

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Joachim Schmitz,  31.IX. 2003
Alle Fotos (c) Joachim Schmitz. Alle Rechte vorbehalten
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