Weil und Schwarzwald 1977

 
Im April 1977 habe ich einen Kurztrip ins südwestliche Dreiländereck unternommen, um dort kurz vor der Ausmusterung stehende Altbau-Elektrofahrzeuge zu fotografieren.
 
Ab 1926 beschaffte die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft Elektrotriebwagen für Münchener Vorortlinien, die noch bis 1940 nachgebaut wurden und zunächst als ET 85 bezeichnet wurden.

Die letzten davon waren als BR 485 im Bw Freiburg stationiert.

485 005-3 ist mit dem Steuerwagen 885 709-6 voran gerade in Efringen-Kirchen angekommen und fährt in Kürze wieder  als 5741 nach Basel Bad. Bf zurück (5.4.1977)

 

Die BR 485 vermittelte noch echtes Holzklassen-Gefühl, links ein Blick in den Führerstand (der Schemel ist der Führerstandssitz!), oben der Einstieg. (Man beachte das genietete Stufenblech!)

 

4257 nach Weil am Rhein auf der Wiese-Brücke in Lörrach (5.4.1977). Vorne der Steuerwagen 885 709-6, hinten der Triebwagen 485 005-3.
 

 
Die gleiche Garnitur an der gleichen Stelle etwas später als 4259 nach Weil am Rhein...


...und bei der Rückfahrt als 4262 von Weil.
 
In Lörrach stand noch E 52 22 als Heizlok herum, d.h. von der Lok wurde nur noch der Transformator benutzt, um mit dem Bahnstrom Zuggarnituren vorzuheizen. Die dafür nicht mehr benötigten Dachaufbauten und die Kuppelstangen der Antriebsachsen waren bereits abgebaut. Heute macht sich übrigens niemand mehr die Mühe, Züge vorzuheizen. Deshalb kann es einem heute passieren, in einen eiskalten Zug einzusteigen, worauf die Fahrgäste die Heizungsregler voll aufdrehen, so dass man nach einer Stunde nassgeschwitzt aus einem völlig überheizten Zug aussteigt.
 
Am späten Nachmittag fuhr ich nach Neustadt, um von dort die legendäre Höllentalbahn in Augenschein zu nehmen. Dies war das letzte Einsatzgebiet der BR 145. Dabei handelt es sich um eine Variante der 144 bzw. E44 mit Widerstandsbremse. Im alten Nummernschema wurden die Fahrzeuge nur intern als E44W  unterschieden. Mit der Umstellung auf "Computernummern" Ende der 60er-Jahre wurde daraus eine eigene Baureihe 145 gemacht. Die 145 hat übrigens nichts mit der alten E 244 zu tun; dies waren Erprobungsträger für 50 Hz Wechselstrom, mit der die Höllentalbahn versuchsweise zunächst elektrifiziert worden war.
 

Noch am Abend des 5.4.1977 hält 145 162-4 mit dem E 3586 Konstanz-Freiburg in Neustadt. Rechts stehen 145 167-3 und noch eine 145er abgestellt.

 
Am nächsten Tag bin ich dann zur Station Himmelreich gefahren und von dort die Strecke hochgewandert.
 
 
Oben eine 145 vor dem 4553 Freiburg-Seebrugg nahe Hirschsprung.
Rechts: 145 172-3 mit 4562 Neustadt-Freiburg nahe Posthalde.
 

Oben: Auf dem berühmten Ravenna-Viadukt führt eine 145 den E 2253 München-Freiburg (solche verwegenen Langläufe gab es damals noch!).

 
In der zweiten Tageshälfte bin ich dann auch noch auf der Stichstrecke nach Seebrugg mitgefahren. Links ist eine Aussicht aus dem 4579 im Anstieg auf Feldberg-Bärental wiedergegeben. Zuglok ist 145 162-4. 

Unten der gleiche Zug in Feldberg-Bärental. dem höchsten Bahnhof im gesamten Netz der Deutschen Bahn.

 


 


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Joachim Schmitz,  8. I. 2005
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